FAQ:Was bedeuten die drei Registry Keys TCPTimedWaitDelay, MaxUserPort und MSSQLStatistics?

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Versionsinfo zum Artikel
Gültig ab Version 2008
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Letzte Änderung 01/2015
Thema Einstellungen

Importmanager

Import/Export

Performance

Server



Der folgende Artikel stellt Ihnen zwei systembezogene Registry-Einträge (MaxUserPort/TcpTimedWaitDelay) und zwei Professional Planner-bezogene Registry-Einträge (MSSQLUPDATESTATISTICS/OracleAnalyze – ab PP 2010 sind diese Einträge in der Datei Feezmo5016.xml zu finden) vor, welche die Leistung von Professional Planner weiter optimieren und verbessern. Dabei ist es wichtig, dass Professional Planner für die jeweiligen Anforderungen optimiert und die umgebende Systemlandschaft darauf ausgelegt wurde.

Die Einträge MaxUserPort und TcpTimedWaitDelay können das gesamte System optimieren, vor allem aber Prozesse, bei denen das Netzwerk intensiv genutzt wird, wie z.B. Importmanager, Strukturabgleich etc.


In den Microsoft-Betriebssystemen vor Windows Vista konnte man, um den Netzwerkverkehr großer Anzahl kleinerer IP-Pakete zu beschleunigen, zwei Registry-Einträge setzen, MaxUserPort (dezimal 10000) und TcpTimedWaitDelay mit dem Wert 30 (dezimal, in Sekunden). Damit wurde das Netzwerk so konfiguriert, dass mehr Ports für IP-Pakete zur Verfügung stehen beziehungsweise, dass die durch diese Ports zu versendenden IP-Pakete eine kürzere „Lebensdauer“ (eigentlich Wartezeit bei Staus) haben. In den neueren Betriebssystemen, also Windows Vista, Windows 7, oder Windows Server 2008 ist der Zahlenbereich für die Userports anders definiert worden. Wurden bisher die für die Benutzer (genauer gesagt, für die ausgehenden Verbindungen) zur Verfügung stehende Ports aus dem Bereich von 1025 bis 5000 oft auf den Bereich von 1025 bis 10000 erweitert, kann man jetzt einen mit einer anderen Portnummer beginnenden Bereich und eine größere Anzahl der Ports definieren.

Insgesamt stehen in der IPv4 mit dem TCP-Protokoll die Ports von 1025 bis 65535 für die benutzerdefinierten ausgehenden Verbindungen zur Verfügung.

Der zu verwendende Portbereich ist nicht mehr wie bisher im Registry einzutragen, sondern mithilfe des Commandline-Utilities netsh. Hiermit können sehr viele Systemparameter angepasst werden. Mehr Informationen dazu finden Sie mit dem Aufruf netsh -? und wie immer im Internet. Für die beschleunigte Bearbeitung der IP-Pakete von Professional Planner sind hauptsächlich die Parameter für den Bereich der Userports wichtig. In diesem Fall also der Beginn des Bereichs und die Anzahl der Ports in diesem Bereich.

Um netsh aufzurufen, starten Sie am besten eine Eingabeaufforderung und zwar als Systemadministrator (Start->CMD.EXE mit der rechten Maustaste anklicken, als Administrator ausführen). Geben Sie dort netsh ein und erhalten damit einen Prompt von netsh. Damit kann man diverse Befehle absetzen, wovon die meisten einfach in die nächste Ebene der Eingabe führen, mit kontextabhängigen weiteren Eingabemöglichkeiten. Unser Bereich der IP-Userports befindet sich einige Ebenen unterhalb des Hauptprompts, nämlich hier:

::netsh
::interface
::ipv4
::set dynamicport tcp start=<kleinste Portnummer im Bereich> num=<Anzahl der Ports im Bereich>

All das kann man auch mit einer Zeile und zwar mit

::netsh int ipv4 set dynamicport tcp start=10000 num=20000

aufrufen, da netsh auch Kürzel der meisten Befehle korrekt interpretiert. In diesem Beispiel definiert man einen Bereich der Ports für TCP/IP Version 4, Transportprotokoll TCP, beginnend mit 10.000 und bis 29.999, also insgesamt 20.000 Ports. Zu beachten ist, dass für die von Professional Planner benutzten Verbindungen unbedingt ipv4 und tcp anzugeben ist.

Mit dem folgenden Befehl kann die aktuelle Konfiguration abgefragt werden:

::netsh int ipv4 show dynamicport tcp


Die Bedeutung und Verwaltung der Registry-Einträge TcpTimedWaitDelay und MSSQLStatistics haben sich in Windows Vista, Windows Server 2008, und Windows 7 gegenüber Windows Server 2003 und Windows XP nicht verändert und können somit wie im ersten Register eingestellt werden.


Systembezogene Registry-Einträge[Bearbeiten]

MaxUserPort[Bearbeiten]

Die Einstellung MaxUserPort gibt die höchste verfügbare, temporäre TCP/IP-Portnummer an, die am System benutzt werden kann. Der Default-Wert auf Windows XP und Windows Server 2003 liegt bei 5000. Anwendungen, die für bestimmte Aktionen sehr viele Netzwerkpakete auf einmal verschicken, können systembedingt mehr Ports benötigen, als der Wert grundsätzlich zur Verfügung stellt. Wir empfehlen den Wert 10000 (zehntausend) pro vorhandenem Gigabyte RAM. Ab 4 GB RAM kann der Maximalwert 50000 verwendet werden. Auf älteren Systemen mit weniger als einem GB RAM empfehlen wir den Wert von 10000. Auch wenn ein System mit 1 GB RAM oder weniger deutlich unter den aktuell empfohlenen Systemvoraussetzungen liegt, kann diese Optimierung weiter helfen. Dieser Eintrag sollte sowohl am PP-Server (hier läuft der PP-Dienst) als auch am Client gesetzt werden. Durch diese Änderung steht dem System eine höhere Anzahl an temporären Ports für die Kommunikation der verschiedenen Applikationen zur Verfügung.

Registry-Eintrag: [HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\Tcpip\Parameters]

MaxUserPort=dword:00002710

Mehr Details dazu finden Sie unter: http://www.microsoft.com/germany/technet/datenbank/articles/600997.mspx


TcpTimedWaitDelay[Bearbeiten]

Dieser Registry-Eintrag bewirkt, dass die TCP/IP-Ports schneller freigegeben werden. TcpTimedWaitDelay legt jene Zeit fest, in der eine Verbindung im Wartestatus verbleibt, wenn sie geschlossen wird. Der Standardwert beträgt 120 Sekunden, d. h. eine Verbindung ist praktisch 2 Minuten lang in Gebrauch. Wenn alle TCP-Steuerblöcke in Gebrauch sind, sollte TCP Verbindungen freigeben, die im Wartestatus aufgeführt werden, um mehr Verbindungen zu erstellen, obwohl TcpTimedWaitDelay noch nicht abgelaufen ist.


TcpTimedWaitDelay hat einen Wertbereich von 30 – 300 Sekunden. Deshalb kann es in manchen Situationen hilfreich sein, den Wert von 120 Sekunden zu reduzieren. Wir empfehlen dafür den Wert 30. Dieser Eintrag sollte am Server und insbesondere am Client gesetzt werden.

Registry-Eintrag: [HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\Tcpip\Parameters]

TcpTimedWaitDelay=dword:0000001e

Mehr Details dazu finden Sie unter: http://technet.microsoft.com/de-de/magazine/cc137740.aspx


Hinweis: Nachdem diese Registry-Einträge gesetzt wurden, muss der betroffene Rechner neu gestartet werden. Bevor der Server neu gestartet wird, ist darauf zu achten, dass alle Datasets geschlossen und alle Benutzer abgemeldet werden. Bitte beachten Sie, dass gewisse Updates von Microsoft die Einträge MaxUserPort und TcpTimedWaitDelay auf den Standardwert zurücksetzen können.


Professional Planner-bezogene Registry-Einträge[Bearbeiten]

Um die Performance des Importmanagers zu optimieren und zu verbessern, empfehlen wir, den folgenden Eintrag in die Registry des PP-Servers (hier läuft der Professional Planner-Dienst) zu setzen.

MSSQLUpdateStatistics/Oracle Analyze[Bearbeiten]

Diese Einträge sind nur bei PP 2008 in der Registry zu setzen – in PP 2010 sind diese Einstellungen standardmäßig in der Feezmo5016.xml-Datei hinterlegt, welche Sie im AppData-Ordner (Programm- und Datenverzeichnisse) finden. Sie können diese Einträge mit "true" oder "false" aktivieren oder deaktivieren – standardmäßig sind diese Einträge deaktiviert.

Bevor Sie den Eintrag ändern, müssen Sie Professional Planner und die OLCAP Runtime beenden. Danach können Sie den Wert direkt in der xml-Datei überschreiben.


Haben Sie einen SQL Server als Datenbanksystem im Einsatz, setzen Sie den Eintrag MSSQLUpdateStatistics. OracleAnalyze soll gesetzt werden, wenn Oracle als Datenbanksystem in Verwendung ist.

Über diese beiden Registry-Einträge können Sie die Zugriffsgeschwindigkeit von PP auf Importmanager-Tabellen (z.B. die Zuordnungstabellen) optimieren.

Registry-Eintrag: [HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Winterheller\PP\Import Manager]

MSSQLUpdateStatistics=dword:00000001 oder

OracleAnalyze=dword:00000001


Hinweis: Nachdem diese Registry-Einträge gesetzt wurden, muss der betroffene Rechner neu gestartet werden. Bevor der PP-Server neu gestartet wird, ist darauf zu achten, dass alle Datasets geschlossen und alle Benutzer abgemeldet werden.

Siehe auch[Bearbeiten]

FAQ:Administration & Verwaltung