Latente Steuern
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Gültig ab Version | 2008 |
Gültig bis Version | Gültig für die aktuelle Version |
Letzte Änderung | 04/2017 |
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines zum Thema LATENTE STEUERN[Bearbeiten]
Latente Steuern können als Aktiv- oder Passivposten in der Bilanz angesetzt werden und dienen dazu, eine mögliche Differenz zwischen der Steuerschuld aus der Steuerbilanz und der Handelsbilanz auszugleichen.
Der zu entrichtende Steueraufwand (effektiver Steueraufwand), der sich aus der Steuerbilanz ableitet, kann sich von dem „fiktiven Steueraufwand“, der sich bei Besteuerung des handelsbilanziellen Gewinns ergeben würde, unterscheiden. Der handelsrechtliche und steuerliche Gewinn bzw. Verlust eines Unternehmens kann also in verschiedener Höhe bemessen werden. Dies ergibt sich in erster Linie aus den steuerlichen Bilanzierungsvorschriften, die in der Handelsbilanz keine Anwendung finden. Um eine mögliche Differenz – ob positiv oder negativ – nun zu begleichen, werden latente Steuern angesetzt.
Aktive vs. passive latente Steuern[Bearbeiten]
Im Falle eines positiven Differenzbetrages, also falls das Handelsbilanzergebnis vor Steuern höher als der steuerliche Gewinn ist, kann eine aktive latente Steuerposition gebildet werden. Entstehungsursachen dafür können höher angesetzte Werte für Vermögensgegenstände bzw. niedriger angesetzte Werte für Schulden in der Handelsbilanz im Vergleich zur Steuerbilanz sein oder Vermögensgegenstände, die nur in der Handelsbilanz bzw. Verbindlichkeiten, welche nur in der Steuerbilanz angesetzt wurden.
Ist hingegen das Handelsbilanzergebnis niedriger als das steuerpflichtige Ergebnis, ist eine passive latente Steuerposition zu bilden. Passive latente Steuern ergeben sich grundsätzlich, falls niedrigere Werte für Vermögensgegenstände bzw. höhere Werte für Schulden in der Handelsbilanz im Vergleich zur Steuerbilanz vorliegen. Zudem liegen passive latente Steuern vor, wenn Vermögensgegenstände nicht in der Handelsbilanz, aber in der Steuerbilanz angesetzt werden bzw. ein Ansatz der Schulden in der Handelsbilanz, aber kein Ansatz in der Steuerbilanz erfolgt.
Umsetzung in professional planner[Bearbeiten]
Ab Version 8.2 finden sie im professional planner Dokumentverzeichnis im Ordner Sonstige Dokumente ein zusätzliches Dokument, das sich diesem Thema widmet. Das Dokument EB inkl LATENTEN STEUERN beinhaltet zwei Tabellenblätter, die aus dem Standarddokumentsatz kopiert und entsprechend adaptiert wurden. (C:\Users\Public\Documents\prevero\professional planner\Dokumente\Admin\PTB\Sonstige Dokumente)
Im Beispiel, das sie in den folgenden Bildern sehen, haben wir zur Verdeutlichung des Sachverhaltes ein simples Dataset angelegt mit einem Umsatz in Höhe von 200.000, einem Aufwandselement mit der Summe der handelsrechtlichen Aufwendungen in Höhe von 70.000 und einem Aufwandselement für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften in der Höhe von 30.000. Die Differenz zwischen HR und STR beträgt 9.000.
Bilanzseitige Umsetzung[Bearbeiten]
Die Differenz zwischen Handelsbilanzergebnis und Steuerrechtsbilanz ist in der absoluten Steuerkorrektur im Dokument Steuern einzutragen. Zur Darstellung in der Bilanz haben wir in unserem Beispiel eine zusätzliche Bilanzposition angeführt. Für diese Position wurde der Datenbankbezug der Steuerkorrektur Steuer 1 Absolute Steuerkorrektur verwendet. Da es sich um einen Korrekturdatenbankbezug handelt muss eine Verminderung negativ eingegeben werden, eine Erhöhung positiv. Für aktive latente Steuern ist diese Korrektur negativ einzutragen, für passive latente Steuern ist diese Korrektur positiv einzutragen.
GuV-seitige Umsetzung[Bearbeiten]
Die Zuführung zur Rückstellung ist als Aufwand anzusetzen. Bitte beachten Sie, dass dazu in den Einstellungen Aufwand/Kosten die steuerwirksame Hinzurechnung, je nach Bedarf zu 100%, getroffen werden muss.
Dementsprechend ist eine Auflösung der Rückstellung für latente Steuern als Ertrag darzustellen. Verwenden Sie dazu in den Einstellungen Aufwand/Kosten die steuerwirksame Kürzung, je nach Bedarf zu 100%.
Anmerkungen[Bearbeiten]
Beachten Sie, dass sich dieses Beispiel nur auf Steuer 1 bezieht.